Stress durch Leistungsdruck – Wer kennt es nicht?
In fast allen Bereichen ist er spürbar. Sei es an der Arbeit oder auch im Privatleben. Überall werden hohe Anforderungen an uns gestellt. Das betrifft nicht nur uns Erwachsene, auch unsere Kinder stehen unter Leistungsdruck.
Übernimmt der gute alte Herr Leistungsdruck dauerhaft das Zepter, dann schadet uns das. Zu viel Druck löst Stresst aus.
Aber schauen wir uns erst einmal an, was man unter Leistungsdruck verstehen kann.
Die gesellschaftlichen Erwartungen sind in den letzten Jahrzehnten enorm gestiegen und die Digitalisierung treibt das Ganze deutlich voran.
Der perfekte Mensch sieht nicht nur gut aus, er oder sie sind auch noch sportlich, intelligent und witzig. Er oder sie wohnen in einem perfekten Heim, in dem alles auf Hochglanz poliert ist, fahren ein tolles Auto, haben gut erzogene Kinder und sind auch noch überragend gut in ihrem Job, bei dem sie allerdings gefühlt ihr Geld im Schlaf verdienen.
Schauen wir doch nur mal bei Instagram vorbei. Hier bekommen wir tagtäglich die perfekten Leben vorgegaukelt. Gutaussehende Menschen leben ihren perfekten Tag, sind dauerhaft auf Reisen und haben immer ein breites Lächeln im Gesicht. Egal, was sie anfassen, alles wird zu Gold. Sie sind definitiv auf der Sonnenseite des Lebens angekommen.
Schaut man dann mal auf sein eigenes Leben, hat man das Gefühl, man muss noch mehr leisten, um auch nur ansatzweise mithalten zu können. Vielleicht stellt man sich automatisch die Frage:
Was habe ich nur falsch gemacht?
Soll ich dir die Antwort darauf geben? Gar nichts. In den sozialen Medien siehst du nur sehr selten das wahre Leben. Ich möchte gar nicht wissen, wie lange posiert wird und das Bild vor allem im Nachgang bearbeitet wird, bis es den Ansprüchen des Influencers entspricht.
Mach dir also bitte damit keinen Druck und Stress. Du bist gut so, wie du bist. Hör auf, dich mit anderen zu vergleichen.
Werfen wir mal einen Blick auf das Berufsleben!
Wie sieht es denn hier aus? Wenn ich an meine Anfangszeit in der Bank zurückdenke und gedanklich mal das Personal und die Anzahl der Filialen zurückdenke, dann hat sich aber GRAVIEREND etwas verändert.
Wenn ich heutzutage in den Banken unterwegs bin, dann finde ich nicht nur deutlich weniger Filialen, sondern auch deutlich weniger Personal.<
Ist die Arbeit weniger geworden? Ja, vielleicht zum Teil. Dank der Digitalisierung werden weniger Serviceleistungen in Anspruch genommen, aber dafür ist der Verwaltungskram, wie man ihn in Deutschland leider nur all zu gut kennt, deutlich mehr geworden.
Unterm Strich bleibt pro Mitarbeiter auf jeden Fall mehr Arbeit hängen und von dem Zahlendruck brauche ich wohl gar nicht anfangen zu reden.
Da war nur ein kurzer Blick in die Bankbranche. In anderen Branchen sieht es nicht anders aus. Immer weniger Mitarbeiter müssen immer mehr leisten und Corona hat das es gefühlt noch schlimmer gemacht.
Ist es im Privatleben besser?
Nicht wirklich oder? Der Terminkalender ist voll, kaum ist man von der Arbeit zu Hause, stehen auch noch private Verpflichtungen auf der Tagesordnung. Das ein oder andere tut uns davon hoffentlich auch gut. Wenn wir zum Beispiel zum Sport gehen oder uns mit Freunden auf einen Kaffee oder ein Abendessen treffen.
Trotzdem hat man unbewusst das Gefühl, immer „funktionieren“ zu müssen und den Trend „höher, schneller, weiter“ mitzumachen.
Was antwortest du für gewöhnlich auf die Frage: „Wie geht es dir?“ Die meisten sagen hier wohl automatisch: „Gut“
Warum trauen wir uns so selten mal offen zu sagen, dass es uns NICHT gut geht? Haben wir Angst davor, als Versager dazustehen? Sind Freunde und Familie nicht auch in schlechten Zeiten für uns da?
Darüber sollte jeder von uns mal nachdenken und auf Fragen, die uns gestellt werden, offen und ehrlich zu antworten.
Was kannst du tun, um dich selbst vor der Überforderung zu schützen?
- Lerne, deine Grenzen abzustecken.
Du kannst deinem Chef offen und ehrlich sagen, wenn es zu viel wird. - Lerne, NEIN zu sagen.
Viel zu oft sagen wir ja, obwohl wir nein meinen. - Höre auf die Signale deines Körpers.
Er weiß genau, wann es zu viel wird. - Nimm dir bewusste Auszeiten.
Morgen ist auch noch ein Tag, um Aufgaben zu erledigen. - Denk immer daran:
Du musst es nicht jedem recht machen.
Gibt es denn auch gute Seiten am Leistungsdruck?
Hier muss ich ganz klar sagen: Ja, manchmal brauchen wir ihn sogar, um überhaupt in die Gänge zu kommen. Mit einer gewissen Portion Leistungsdruck können wir besser performen und auch bessere Ergebnisse abliefern. Sind wir erfolgreich, haben wir allen Grund Stolz auf unsere Erfolge zu sein. In dem Sinne ist der Leistungsdruck und der damit verbundene Stress der Motor für unser inneres Wachstum.
In einem gewissen Rahmen hat er also seine Daseinsberechtigung, aber auch hier gilt wieder: DIe Dosis macht das Gift.
Fühlst du dich oft überfordert oder gestresst?
Dann lass dir sagen, das muss kein Dauerzustand sein. Vielleicht hilft es, einfach mal mit einer vertrauten Person darüber zu sprechen. Vielleicht bedarf es aber auch einer neutralen Person, der du dich anvertrauen möchtest. Sollte letzeres der Fall sein, dann melde dich gerne hier.
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